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Vertretung des Rates der EKD nahm am Gedenkakt der in Auschwitz ermordeten Sinti und Roma teil – EKD


Teil der deutschen Delegation war die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), als Präsidentin des Bundesrats, Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und viele Bundestagsabgeordnete. Schwesig sagte in einer kurzen Ansprache, ihre Generation sei zwar nicht verantwortlich für die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur, aber es sei ihre Verantwortung, die Erinnerung an diese Verbrechen lebendig zu halten.

Staatsministerin Roth bat in ihrer Ansprache alle Überlebenden und deren Nachfahren im Namen der deutschen Bundesregierung um Vergebung. „Im Namen der Bundesregierung verneige ich mich hier und heute vor all diesen Toten“, sagte sie.

Auschwitz stehe als Symbol für den Holocaust, den die Nazis an 500.000 Sinti und Roma und sechs Millionen Juden im NS-besetzten Europa verübten, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose. „Es gibt unter uns Sinti und Roma kaum eine Familie, die mit dem Namen Auschwitz nicht die Ermordung ihrer Angehörigen verbindet.“

Die Holocaust-Überlebende Alma Klasing sagte, die aktuellen Wahlerfolge der rechten Parteien machten ihr Angst. „Deshalb möchte ich gerade die Jugend vor diesen falschen Propheten warnen und bitte Euch von ganzem Herzen: Verteidigt unsere Demokratie.“

Vertreter der christlichen Kirchen in Deutschland nahmen ebenfalls an dem Gedenkakt teil. Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich legte für die katholische Deutsche Bischofskonferenz einen Kranz nieder, für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die SPD-Politikerin Kerstin Griese.

Griese sagte, die evangelische Kirche setze sich gegen jede Diskriminierung im Alltag, in der Gesellschaft und gegen jede gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein. Heinrich sagte laut Mitteilung der Bischofskonferenz: „Die Tatsache, dass wir heute hier gemeinsam stehen und der Schicksale von Zigtausenden Angehörigen der Minderheit gedenken, ist ein Zeichen der Ermutigung und Hoffnung, dass jahrhundertealte Diskriminierung überwunden werden kann.“