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Bischöfin redet Trump ins Gewissen


Die Bischöfin habe damit den mit seiner Familie und der ganzen neuen Führung anwesenden US-Präsidenten mit einem Kernanliegen der Bibel direkt angesprochen, dass Gott die Menschen lehre, gegenüber Fremden barmherzig zu sein, erklärte Bedford-Strohm.

Dass Bischöfin Budde dies in dieser Situation so direkt gegenüber dem mächtigsten Mann der Welt zur Sprache gebracht habe, „war mutig“, so der frühere bayerische Landesbischof Bedford-Strohm. Es erinnere an die Szene von der Begegnung des Propheten Nathan mit König David, die in 2. Samuel 12 in der Bibel berichtet wird und in der der Prophet den König in einer Strafrede direkt konfrontiert, weil er die Schwachen mit Füßen getreten hat.

Die Verantwortlichen in der zur anglikanischen Episkopalkirche gehörenden Kathedrale in der Hauptstadt waren bereits vor dem Gottesdienst auf Distanz zu Trump gegangen. Der Gottesdienst sei für die Nation, nicht für einen Politiker oder eine politische Partei, heißt es auf der Internetseite der Kathedrale.

Trump sagte nach dem mehr als zweistündigen Gottesdienst vor Journalisten, es sei kein guter Gottesdienst gewesen. Das US-Heimatschutzministerium machte am Dienstag bekannt, dass die „tapferen Männer und Frauen“ der Einwanderungsbehörde Menschen ohne Papiere künftig auch in Schulen und Kirchen festnehmen dürfen. Die Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden hatte das verboten. Die Abschiebungen sollen in dieser Woche beginnen.