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Kirchen erinnern an Lehren aus Auschwitz – EKD


Auch Fehrs beklagte ein Wiedererstarken von Antisemitismus in Deutschland und eine Zunahme antisemitischer Gewalttaten. „Dass die damalige Gesellschaft die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten und deren bestialische Brutalität nicht aufgehalten hat, mahnt uns alle dazu, mutig und wachsam zu sein, bei jedem Anlass, bei jeder Gelegenheit“, sagte die Hamburger Bischöfin. Synodenpräses Heinrich rief dazu auf, „nicht Teil der schweigenden Masse zu sein“.

Die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden sagte, der Gedenktag erinnere an Auschwitz und die Judenvernichtung und die Befreiung durch russische Soldaten vor 80 Jahren. „Der Gedenktag führt aber auch vor Augen, wie sich rechte Gedanken in der deutschen Bevölkerung breit gemacht haben, damals wie heute.“

Sätze wie: „Die sollen alle arbeiten und uns anständigen Leuten nicht auf der Tasche liegen“, könnten in Deutschland 1933 ebenso gefallen sein wie in der aktuellen Zeit. Nicht nur rechte Politiker und Stiefelträger redeten so. „Die Gefahr lauert oft in der scheinbaren Harmlosigkeit, wo man so gern und so leicht weghört“, mahnte Bei der Wieden.

Der 27. Januar ist seit 2005 internationaler Holocaust-Gedenktag. Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das NS-Vernichtungslager Auschwitz. In diesem Jahr jährt sich die Befreiung zum 80. Mal.