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Kirchen können bei Missbrauchsaufarbeitung Vorbild sein – EKD


„Es geht bei sexualisierter Gewalt primär um Macht. Auch deshalb befassen sich die Kirchen mittlerweile mit diesem Thema: Sie sind bei Weitem nicht mehr so mächtig wie früher“, schreiben Claussen, Anselm und Oelke sowie Zippert. Dort liege auch ein Grund dafür, „warum es etwa an staatlichen Schulen bisher keine Aufarbeitung gibt“. Nur einzelne Bundesländer stellten sich bisher der Herausforderung. „Man hat den Eindruck, dass die staatlichen Schulen noch auf dem Diskussionsstand sind, den die Kirchen 2010 langsam hinter sich zu lassen begonnen haben.“

Aufarbeitung hänge maßgeblich davon ab, dass Betroffene sich zu Wort melden und ihr Recht einklagen, konstatieren die vier namhaften Theologen: „Man würde sich wünschen, dass Institutionen von sich aus aktiv werden würden, doch herrschen üblicherweise Ignoranz, Trägheit, Verwicklung, Feigheit und Scham vor.“ Deshalb brauche es immer zuerst die Betroffenen, die die Initiative ergreifen.