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Evangelische Kirche besorgt über Spaltung vor Bundestagswahl – EKD


Die Menschen blicken der Studie zufolge aber pessimistisch nach vorn. 52 Prozent schauen sorgenvoll in die persönliche Zukunft, 85 Prozent auf die gesellschaftliche Zukunft. Zudem glauben der Umfrage zufolge nur 7 Prozent der Menschen in Deutschland, dass es der jüngeren Generation einmal besser gehen wird. Die Studienautoren bezeichnen dies als „Ja, aber“-Modus der Gesellschaft.

Kirche und Diakonie wollen daran anknüpfen und ihre Infrastruktur als „Verständigungsort“ anbieten. Gerade jetzt würden funktionierende Orte gebraucht, in denen sich Menschen mit verschiedenen Meinungen begegnen, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Fehrs. Diakonie-Präsident Schuch sagte, man wolle damit einen Beitrag für die lebendige Demokratie leisten. Die Menschen erlebten einen hohen Veränderungsdruck, bei dem die sozial-ökologische Transformation und der digitale Wandel nur zwei Themen seien. Es gehe um den Umgang mit einem „erlebten Dauerkrisenmodus“.

Innerhalb der Kampagne „Verständigungsorte“ bieten Kirchengemeinden, evangelische Akademien und andere Einrichtungen Formate für den Dialog über konträre Meinungen an. Auf der Internetseite www.verständigungsorte.de soll nach und nach auf einer Karte sichtbar werden, welche Angebote es gibt. Flankiert wird die Kampagne „midi“ zufolge mit sechs größeren Dialogforen. Das erste wird am kommenden Montag in Hanau stattfinden, an dem auch Fehrs teilnimmt. Thema sind die Konsequenzen des rassistischen Anschlags vor fünf Jahren. In weiteren Dialogforen im Verlauf des Jahres soll es unter anderem um die Themen Migration, Krieg und Frieden sowie Corona gehen.

Zur Studie „Verständigungsorte in polarisierenden Zeiten“