„Aufgrund der geopolitischen Weltlage kann zwar auf militärische Verteidigung nicht verzichtet werden“, sagte der Speyerer Weihbischof Otto Georgens. „Darüber hinaus ist die Bundesregierung gut beraten, innerhalb der Nato einen Prozess anzustoßen, der Möglichkeiten auslotet, wie die notwendige Abschreckung ohne Nuklearwaffen gewährleistet werden kann.“ Die Kirchen sollten sich aktiv in den Diskurs um Atomwaffen einbringen.
Der Weihbischof warnte zugleich vor Blauäugigkeit mit Blick auf eine gewaltfreie Zukunft. Die vorrangige Option für Gewaltfreiheit schließe nicht aus, dass militärische Gewalt legitim sein könne – auch im Dienst des Friedens. Militärische Gewalt sei jedoch nur in der Form von Gegengewalt zu rechtfertigen, „etwa in Situationen der Notwehr oder zum Schutz der Opfer schwerster Menschenrechtsverletzungen“.
Der kirchliche Aktionstag wird seit 2017 von einer Projektgruppe organisiert, der Christinnen und Christen aus evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung pax christi angehören. Der nunmehr achte Aktionstag ist der letzte in dieser Form. Die Projektgruppe will danach besprechen, wie ein kirchlicher Protest gegen Atomwaffen in Deutschland künftig aussehen soll.