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Union Evangelischer Kirchen verleiht Karl-Barth-Preis 2026 an Prof. Dr. Eberhard Busch – EKD


Hannover, 20 November. Das Präsidium der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) hat auf seiner jüngsten Sitzung die Entscheidung der Jury bestätigt, den Karl-Barth-Preis an Professor Dr. theol. Dr. h.c. Dr. h.c. Eberhard Busch zu verleihen.

Die UEK würdigt mit dieser Auszeichnung das theologische Lebenswerk Buschs.

Die Jury hebt in ihrer Begründung hervor: „Die UEK ehrt mit der Verleihung des Karl-Barth-Preises 2026 an Eberhard Busch einen Theologen, der mit seinem Gesamtwerk seit bald 50 Jahren die Erforschung und das Verständnis von Leben und Theologie Karl Barths entscheidend geprägt hat und sich zugleich von Grundeinsichten dieser Theologie in seinem eigenen theologischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Engagement hat leiten lassen.“

Eberhard Busch (geb. 1937) zählt zu den bedeutendsten reformierten Theologen im deutschsprachigen Raum. Er war nach seinem Studium Assistent von Karl Barth in Basel (1965–1968). Von 1969 bis 1986 war er Pfarrer der Gemeinde Uerkheim in der Schweiz. Er promovierte 1977 in Basel. 1986 wurde er zum Professor für Systematische Theologie an der Universität Göttingen berufen und hatte bis zu seiner Emeritierung 2002 den Lehrstuhl für Reformierte Theologie inne. Neben seiner akademischen Arbeit engagierte er sich über Jahrzehnte in verschiedenen kirchlichen Gremien.

Busch ist international bekannt als Biograf Karl Barths und als Herausgeber zentraler Werke des Schweizer Theologen. Sein Werk ‚Karl Barths Lebenslauf‘ (1977) gilt bis heute als Standard für den Zugang zu Barths Leben und Denken. Mit Arbeiten wie ‚Unter dem Bogen des einen Bundes‘ (1996) und ‚Die Akte Karl Barth‘ (2008) hat er wichtige Beiträge zu weiteren seiner Forschungsfeldern geleistet:  dem Verhältnis von Kirche und Israel sowie dem deutschen Kirchenkampf.

Darüber hinaus trug Busch wesentlich zur Aktualisierung der reformierten Tradition bei, insbesondere durch seine editorische Arbeit an der Calvin-Studienausgabe und den Reformierten Bekenntnisschriften.

Die feierliche Preisverleihung findet am 26. April 2026 in Göttingen statt. Die Laudatio hält Professor Dr. Georg Plasger.

Der Karl-Barth-Preis wurde 1986 anlässlich des 100. Geburtstags von Karl Barth ins Leben gerufen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, deren Werk oder Wirken durch Barths Theologie inspiriert ist. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Eberhard Jüngel, Hans Küng, Wolfgang Huber, Katherine Sonderegger und Sándor Fazakas.