Innsbruck/Magdeburg (epd). Die zweitgrößte Bronzeglocke Deutschlands ist am Freitag bei der Glockengießerei Grassmayer im österreichischen Innsbruck gegossen worden. Die Glocke mit dem Namen „Credamus“ (deutsch: „Lasst uns glauben“) wird künftig als größte und letzte noch fehlende Glocke für das neue Geläut im Magdeburger Dom zum Einsatz kommen, wie das Vorstandsmitglied des Domglockenvereins Magdeburg, Rainer Kuhn, sagte.
Die Glockenzier wurde, wie zuvor schon bei allen neuen Glocken für den Magdeburger Dom, vom Thüringer Künstler Gert Weber geschaffen. „Credamus wird den in Deutschland einmaligen Schlagton d0 haben“, ergänzte Kuhn.
Klangprüfung steht noch aus
Der Guss in der traditionsreichen österreichischen Glockengießerei sei soweit gut verlaufen. Jetzt müsse noch abgewartet werden, bis das Metall erkaltet ist und die Klangprüfung erfolgreich verläuft. Die vorbereitenden Arbeiten an den Gussformen hatten mehrere Wochen beansprucht.
Beim Guss der 1.100 Grad heißen Bronze waren mehr als 60 Gäste aus Magdeburg anwesend, unter ihnen auch der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer. Der Förderverein hat der Domgemeinde seit Herbst 2022 bereits sechs neue Glocken übergeben. Derzeit zählt das Geläut im Magdeburger Dom lediglich drei Glocken, die im Nordturm und im Dachreiter der Kathedrale hängen.
Allein der Guss der Credamus-Glocke werde etwa 400.000 Euro kosten, wofür der Verein neben vielen Kleinspenden und Eigenkapital auch Fördermittel eingeworben habe, sagte Kuhn. Nach seinen Angaben hat der Glockenverein gegenwärtig rund 250 Mitglieder.