Eine neue Kopfbedeckung für den alten Turm
Die Kirche St. Simon und Juda im thüringischen Remda ist die „Kirche des Monats Februar 2023“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Der Turm des historischen Gotteshauses ist dringend sanierungsbedürftig. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert die anstehenden Restaurierungsarbeiten – eine Projektspende inklusive – mit 11.000 Euro.
Vor etwa zwei Jahren fiel es auf: Die Wetterfahne am Kirchturm ragte schief in den Himmel. „Die gesamte Holzkonstruktion unterhalb der Fahne war stark durchgerottet“, sagt Pfarrerin Carmen Ehrlichmann. Nun ist der obere Bereich des Turms notdürftig gesichert; im Laufe des Jahres werden Schiefer und Schalung am Kirchturm entfernt, die Holzkonstruktion muss repariert und erneuert werden. Rund 210.000 Euro sind dafür veranschlagt. Um Spenden für die Sanierung der Remdaer Kirche wirbt die Gemeinde mit einem Flyer, aber auch mit vielen Aktionen, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals im September und beim Gemeindefest im Sommer.
30 Meter ragt der Kirchturm von St. Simon und Juda stadtbildprägend in den Himmel von Remda. Als im Jahr 1744 ein Brand den Vorgängerbau des heutigen Gotteshauses zerstörte, blieb er verschont. Das heutige Kirchenschiff, ein Saalbau aus Natursteinen, wurde westlich des Turms errichtet, dieser dabei um ein zusätzliches verschiefertes Geschoss mit Schweifkuppel und Laterne erhöht.
Das Erdgeschoss des Turms wird von einem historischen Kreuzrippengewölbe überspannt, das vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammt. Eine Besonderheit der Kirche zeigt die Kanzelwand, die 1888 von dem im Ort lebenden Maler Edmund Herger gestaltet wurde. Im Mittelpunkt der Malerei steht eine Kreuzigungsszene, aber auch historisch prominente Persönlichkeiten wie etwa Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Martin Luther und Gustav Adolph von Schweden sind zu erkennen.
Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von mehr als einer Million Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.
Hannover, 1. Februar 2023
Pressestelle der EKD