Berlin (epd). Völkische Ideologie und christlicher Glaube schließen sich laut der amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, aus. „Eine Ideologie der völkischen Überlegenheit ist mit christlicher Haltung nicht vereinbar. Das ist so und das bleibt so“, sagte Fehrs am Mittwoch beim Sommerempfang der EKD in Berlin, der traditionell in der Woche des Johannistages (24. Juni) auf dem Gendarmenmarkt stattfindet.
Darum hätten die Kirchen in den vergangenen Monaten ein klares Nein zu allen Parteien, auch europaweit, gesprochen, die rassistische, antisemitische oder völkisch nationale Positionen vertreten, sagte Fehrs. Eine gute, lebendige demokratische Kultur lebe davon, in ernsthafte Auseinandersetzung zu gehen – und dabei den guten Ton zu wahren. „In der Kirche wie in der Politik“, fügte die Hamburger Bischöfin hinzu.
Der politische Streit könne auch sehr erschöpfend sein, sagte sie. „Das war wahrscheinlich immer schon so.“ Dass es allerdings inzwischen mit Abgeordneten, die den Stil demokratischer Auseinandersetzungskultur nicht mehr beherrschten, schlicht nicht mehr möglich sei, eine Parlamentsdebatte ohne Pöbelei, Herabsetzung, Verurteilung oder Hasstiraden zu führen, sei für die so nötige Diskurskultur alarmierend.
Zu dem Empfang in der Französischen Friedrichstadtkirche waren mehrere Hundert Gäste gekommen, darunter auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nahm teil, ebenso wie die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt (Grüne).
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