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Ein Jahr nach ForuM-Studie bleibt viel zu tun – EKD


„Es gibt immer noch Gemeinden, die darin kein Thema sehen“, kritisierte Janz. Diese Haltung sei weit entfernt von einem Kulturwandel in der Kirche. Janz leitet seit Mai die Fachstelle Sexualisierte Gewalt der Bremischen Kirche. „Viele Betroffene wollen sich engagieren“, betonte sie. Zwar seien auch in den „Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen“ (URAK) der Kirchen und der Diakonie, die im Frühjahr ihre Arbeit aufnehmen sollen, jeweils Betroffene vertreten. Es brauche aber darüber hinaus viel mehr Formate der Mitwirkung.

Viele Betroffene seien durch ihre bisherigen Erfahrungen enttäuscht und wütend, unterstrich sie. „Sie sind immer wieder abgewiesen worden, oder es gab keine klare Verantwortungsübernahme.“ Niemand habe sich interessiert und ihnen Glauben geschenkt. Mit Blick auf die Aufarbeitung und Prävention müssten sich in der Kirche und der Diakonie auch diejenigen der Verantwortung stellen, die persönlich keine Schuld auf sich geladen hätten. „Am Ende müssen sich Kirchenleitende daran messen lassen, was sie bewegen.“

Im Januar vergangenen Jahres hatte ein unabhängiges Forscherteam eine bundesweite Studie zu Ursachen und Ausmaß sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie vorgelegt. Darin zählten die Forschenden mindestens 1.259 Beschuldigte, darunter 511 Pfarrer, und mindestens 2.225 Betroffene. Zudem stellten sie Mängel im Umgang mit Missbrauchsfällen und Betroffenen fest.