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Vesperkirchen leiden unter Corona und Sturmtief Sabine

Vesperkirchen leiden unter Corona und Sturmtief Sabine

Trotz mehrerer Absagen knapp 140.000 Besucher in fast 30 Gemeinden

Stuttgart. Das Corona-Virus und der Sturm Sabine haben den Vesperkirchen in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg während der Saison 2019/2020 zu schaffen gemacht. Die Angebote in Calw, Ehingen, Esslingen und Schwäbisch Gmünd mussten zum Schutz der Besucher vor COVID 19 frühzeitig abgebrochen oder vollständig abgesagt werden. Bereits Anfang Februar hatte Sturmtief Sabine den Organisatoren und Besuchern der Vesperkirchen zugesetzt: Während Sabine wütete, gingen die Besucherzahlen zum Teil deutlich zurück.

Doch am Ende stärkten sich im Winter 2019/20 immerhin rund 140.000 Menschen in fast 30 Kirchengemeinden Württembergs mit einer Mahlzeit; ferner gaben die Helfer einige tausend Vespertüten aus. Die württembergische Vesperkirchen-Saison hatte am 10. November in Ellwangen begonnen und hätte planmäßig am 29. März in Esslingen zu Ende gehen sollen. Diesen Plan machte jedoch die Ausbreitung der Corona-Viren zunichte.

Wo jedoch die Vesperkirchen stattfinden konnten, gab es vielfach eine Veränderung in der Zusammensetzung der Teilnehmer: „Aus unserer Sicht nimmt die Gruppe einsamer Seniorinnen und Senioren zu“, berichten zum Beispiel die Organisatoren der Ulmer Vesperkirche, die neben der Stuttgarter zu den größten in der Landeskirche gehört. Eine weitere Beobachtung: „Wir haben den Eindruck, dass insgesamt mehr Menschen da waren, die finanziell am Limit waren.“ Eine mögliche Ursache dafür sehen die Veranstalter in den gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Das Angebot geht vielerorts über das reine Essen hinaus. Bei etlichen Veranstaltungen bieten Friseure ihre Dienste an. Es gibt zudem Arzttermine, Fußpflege, kulturelle Veranstaltungen und sogar vereinzelt Rechtsberatung. Nicht möglich wäre das alles ohne ehrenamtliche Helfer: Mindestens 5.200 Menschen engagierten sich während der kalten Monate von November bis März in den Vesperkirchen, gaben Essen aus, spülten und fanden zudem noch freundliche Worte für die Gäste. Unter den Helfern waren auch Schulklassen, Auszubildende und Konfirmandengruppen. Die Ehrenamtlichen und die vierstellige Zahl von Spendern und Sponsoren haben manche Angebote erst möglich gemacht.

Mit freundlichen Grüßen,

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche