In seiner Juni-Sitzung hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Arbeit des Referats für Chancengerechtigkeit neu geordnet. Neben der Gleichstellung von Frauen und Männern gehören jetzt auch Fragen geschlechtlicher Vielfalt und die Verschränkung mit anderen Diversity-Kriterien ins Themenfeld. „Das Referat wirkt darauf hin, dass sich Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung entwickeln, ihre Gaben, Interessen und Neigungen entfalten und ihren Lebensweg und ihre sozialen Rollen entsprechend wählen können.“, heißt es in der Ordnung zu den Aufgaben.
Der Rat reagiert mit der Neufassung darauf, dass sich in den letzten Jahren der Blick auf Geschlechtergerechtigkeit – zum Beispiel durch die Einführung eines dritten positiven Geschlechtseintrags in das Personenstandsrecht – geweitet hat. „In der urchristlichen Taufverkündigung wird Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht das Einssein in Christus (Gal 3,28) und damit Befreiung, Ebenbürtigkeit und gleiche Würde zugesichert“, heißt es in der Präambel der Ordnung. Mit den Beschlüssen auf der Sitzung in Bad Krozingen im Jahr 1989 habe die EKD-Synode bekräftigt, dass das Engagement für Geschlechtergerechtigkeit Teil des ureigenen Auftrags der Kirche ist. „Mit der Neufassung der Ordnung schreibt der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland diesen Auftrag im Lichte aktueller Erkenntnisse über Geschlechtlichkeit und daraus resultierender Aufgaben zur Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit fort“, wird in der Präambel ausgeführt.
Im Zuge der Neuordnung des Referats für Chancengerechtigkeit verabschiedeten die Ratsmitglieder auch eine Empfehlung zur Nutzung geschlechtergerechter Sprache in der evangelischen Kirche. Die neugefasste Ordnung und die Sprachempfehlungen können unter https://www.ekd.de/materialien-positionen-projekte-chancengerechtigkeit-ekd-24560.htm nachgelesen werden.
Hannover, 23. Juni 2020
Pressestelle der EKD
„Sie ist unser bester Mann!“ Wirklich?
Tipps für eine geschlechtergerechte Sprache (Neuauflage 2020)
Sprache ist nicht nur ein Spiegel unseres Alltags und unserer Wertvorstellungen, sondern schafft auch Wirklichkeit. Das Faltblatt, dass in Zusammenarbeit von Evangelischem Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. und Evangelischer Kirche in Deutschland entstanden ist, zeigt mit Beispielen, dass inklusvie Sprache auch ohne unverständliche Wortungetüme und Sprachvorschriften auskommt.