EKD News

Anders feiern im Advent 2020 – EKD


So gibt es über das Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklung der Evangelischen Kirche im Rheinland Tipps, wie neue Ideen in der Advents- und Weihnachtszeit umgesetzt werden können. Und Menschen aus den Gemeinden können hier ihre Ideen präsentieren. Advent und Weihnachten stehen auch im „Lösungsraum“ des Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklung auf dem Themenplan – ein Online-Angebot, das dienstags und donnerstags von 17 bis 18 Uhr der individuellen Beratung und dem kollegialen Austausch dient.

Weihnachten im Taschenformat

Einige Gemeinden im Rheinland liefern konkrete Ideen. Die Gemeinde Wetzlar  bietet beispielsweise „Weihnachten im Taschenformat“ an: „Wir füllen Stoffbeutel mit Kerzen, Karten, auf denen Lukas 2 und ,Stille Nachtʻ abgedruckt sind, einem Streichholzbrief und einer Anleitung und geben diese im Advent an Menschen, die in ihrer Straße/Nachbarschaft, Hausflur etc. am Heiligabend zu kleinen Versammlungen (möglichst unter freiem Himmel) einladen. Jede/-r bekommt eine Karte und eine Kerze, jemand liest die Weihnachtsgeschichte, das Lied wird angestimmt, vielleicht noch ein Vaterunser und ein Segen – und das alles an Hunderten Orten in der Stadt“, ist in der Ideensammlung der Landeskirche nachzulesen. Die Aktion finde zusammen mit der katholischen Gemeinde und den Freikirchen vor Ort statt.

Die Gemeinde Drabenderhöhe denkt über Trecker-Gottesdienste nach: „Ein Anhänger wird zu einer kleinen Bühne ausgebaut und dann gibt es in verschiedenen Plätzen und Ortschaften der Gemeinde einen Kurzgottesdienst (20 Minuten?) mit ganz kleinem Krippenspiel. Anschließend fährt der Trecker nebst Begleitfahrzeug weiter zum nächsten Ort. Um möglichst viele erreichen zu können, wollen wir zwei oder drei Trecker parallel einsetzen. Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen können, dann kommt die Kirche zu den Menschen“, findet Pastor Gernot Ratajek-Greier.

Vorschläge gibt es auch im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz, der Evangelische Kirchenbote berichtet über Vorschläge des Liturgischen Arbeitskreises: Statt alle Feierlichkeiten auf Heiligabend zu konzentrieren, sollten die Verantwortlichen in den Gemeinden auch die Weihnachtsfeiertage sowie die anschließenden Sonntage nutzen. Laut Arbeitskreis gibt es mindestens vier Optionen, Gottesdienst zu feiern: an einem Ort im Freien, an verschiedenen Orten im Freien, in geschlossenen Räumen oder gänzlich digital.

„Hoffnungsleuchten“ in der Nordkirche

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Schritte – und so hat sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) dazu entschlossen, die Advents- und Weihnachtszeit unter das Motto „#hoffnungsleuchten – Mehr als… Alle Jahre wieder“ zu stellen. Damit möchte sie den Spagat hinbekommen – zwischen Corona-Auflagen und dem Wunsch, miteinander Advent und Weihnachten zu feiern: „Weihnachten draußen auf den Plätzen bietet Chancen! Kontakte zu anderen Akteuren der Zivilgesellschaft und der Kultur, zu Initiativen, Vereinen, Künstlern und Künstlerinnen, Museen können gestärkt werden. Was für eine Chance, wenn Weihnachten an Orten außerhalb unserer Kirchen die Botschaft vom Mensch werdenden Gott weitergesagt und öffentlich sichtbar wird: Hier, genau an diesem Ort, kommt Gott zur Welt. Dieses Hoffnungsleuchten brauchen die Menschen, braucht unsere ganze Welt“, sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck und eine der Initiatorinnen der Aktion, ergänzt: „Auch die Advents- und Weihnachtszeit werden wir nicht wie ‚Alle Jahre wieder‘ feiern können. Deshalb brauchen die Menschen jenseits von Punsch und Geschenken gerade jetzt Licht und Zuversicht.“

Ideen und Anregungen für kirchlich engagierte Menschen hat die Nordkirche im Portal „Hoffnungsleuchten“ zusammengestellt. Auf einen Blick finden sich dort Praxistipps, Vernetzungsmöglichkeiten, kreative Ideen, der Shop der Nordkirche sowie stets aktualisierte Corona-Informationen: Beispielsweise gibt es unter der Überschrift „Hoffnungsleuchten für alle Orte“ den Hinweis auf die Facebook-Gruppe „Mehr als 5 Sterne“ . Umfangreich ist auch hier die anregende Ideensammlung für Gottesdienste  zur Advents- und Weihnachtszeit.