„Wenn Christus auch gekreuzigt wurde in Schwachheit, so lebt er doch aus Gottes Kraft. Und wenn wir auch schwach sind in ihm, so werden wir doch mit ihm leben aus der Kraft Gottes.“ (2. Korintherbrief 13,4)
Irgendwie ein einziges Warten zurzeit. Wann kriegen wir die Kurve mit dem Virus? Wann hört die Kontaktfasterei auf? Wessen Nerven oder gute Manieren liegen als nächstes blank? Ist denn endlich einmal Schluss?! … Und auf diesem Warteweg kündigt sich #Ostern an. In der Bibel geht Jesu Weg voller Konflikte Ostern entgegen. Überall lauert Ärger, ständig gilt es aufzupassen. Wer macht den nächsten Fehler? Wie weit reicht die eigene Kraft? Wann knallt es und das Kreuz wird aufgestellt?
Dieser #Passionsweg spiegelt sich nicht allein in der kirchlichen #Fastenzeit, er spiegelt sich auch in meiner Gegenwart, in meinem Empfinden: Spannung, Erschöpfung. „Du musst aufpassen, dich beherrschen!“, „Vielleicht ja nächstes Jahr…“. Irgendwie schwierig.
Und hier lasse ich mich gern durch die Weisheit und die Schönheit meiner Kirche unterbrechen. In den beiden Fastenzeiten der Christenheit, im Advent und vor Ostern gibt es immer eine besondere Woche. Das ist die dritte Adventswoche mit dem „Seid-froh“-Sonntag #Gaudete und die vierte Fastenwoche mit dem „Freut-euch“-Sonntag #Lätare. In dieser sind wir aktuell unterwegs. Ich genieße ihren Weckruf, dass mitten auf dem kargen Weg jetzt Freude angesagt ist. „Schau mal! Da ist mehr als alles, was gerade nicht ist. Schau mal von Ostern her!“ So macht es ja auch Paulus, von dem das kleine Zitat oben aus dem Korintherbrief stammt.
Ja klar. Wir warten. Doch ich will mich mit Freude unterbrechen. Darin steckt mehr als schlichter Frohsinn. Hier, Seele, kannst Du das Geheimnis erleben, dass Du im Warten bereits Anteil hast an dem, auf das Du wartest. Seine Kraft will wirken. Ein wunderschönes Bild ist für mich die helle Kirchenfarbe dieser beiden besonderen Fastenwochen. R o s a ! Mit ganz viel Licht ist da das Fastenviolett aufgehellt und singt vom Leben aus Gottes Kraft. Und ich freue mich.