Landesbischof July predigt zu Ostern in Oberbrüden
Stuttgart/Oberbrüden. „Die Pandemie, die Todesmächte dieser Welt, der Krieg, der Hass, der Rassismus und die Ausgrenzung, die Gehässigkeit und die Bedrohung, die Lüge und der Terror werden nicht das letzte Wort behalten, sagte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July im Festgottesdienst zu Ostern in der Peterskirche in Oberbrüden (Rems-Murr-Kreis). Ostern, die Auferstehung von Jesus Christus, bringe die Wirklichkeit der Versöhnung mitten in diese Welt mit ihren Sorgen und Fragen.
Auch wenn Christen nicht automatisch auf alle Probleme eine Antwort hätten, seien sie „Kinder der Hoffnung und des Segens“. July erinnerte an „viele Abschiede in diesem zurückliegenden Jahr der Corona-Pandemie, auch von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten.“ Weiter zitierte er die Formulierung eines Gastronomen: „Ich lebe in einem Vakuum der Hoffnungslosigkeit.“
Der Landesbischof zeichnete die Erinnerung nach an die Zeit der Ostergeschichte und die absolute Krise davor, die der Tod Jesu für seine Jünger bedeutet habe, die alle Hoffnungen auf ihn gesetzt hatten. Die Hoffnung auf jene befreiende Welt des Reiches Gottes schien nach der Hinrichtung am Kreuz dahin. Es blieben Mutlosigkeit und Angst. Dem setzte July das „Fürchtet euch nicht!“ am leeren Grab entgegen, das im Osterruf ‚Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!‘ bis heute seinen Widerhall finde.
„Deshalb erinnern und vergegenwärtigen wir an diesem Ostertag die Auferstehungswirklichkeit und Verheißung für uns.“ Die „todesüberwindende Wirklichkeit des liebenden und treuen Gottes“ trage auch „in der Lebenssituation von jedem und jeder unter uns, mit den eigenen Lebensfragen und Lebenszweifeln, der Frage nach Krankheit und Tod, nach beruflicher Zukunft, Beziehungsthemen.“
Der Landesbischof rief dazu auf, „Botschafterinnen und Botschafter des auferstandenen Jesus Christus“ zu sein, „Botschafterinnen und Botschafter des Lebens und der Hoffnung. Freundinnen und Freunde der Versöhnung und der Barmherzigkeit.“ Denn Christen vertrauten „der großen Verheißung, die am Ostermorgen schon aufscheint. Die große Versöhnung der Welt in der Wirklichkeit Gottes. Jesus Christus, der Auferstandene, steht dafür ein.“
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche