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„Normale soziale Arbeit steht in den Sternen“ – EKD


Bislang gebe es keine zentrale Erfassung der Schäden, sagt Lahrmann. „Jeder Diözesan-Caritasverband hat eine Koordinationsstelle für Fluthilfe eingerichtet, die sich um Verteilung von Hilfsgeldern, die über das Spendenkonto der Caritas eingehen, kümmert.“ Erst nach dem großen Aufräumen „wird zu klären sein, was Versicherungen übernehmen. Bis wann die Schäden behoben sein werden, ist noch nicht abzusehen.“

Alle Evakuierten werden in anderen Einrichtungen gut versorgt, „es liegen keine Berichte über Versorgungsnotfälle vor“. Man helfe sich untereinander: „Die Solidarität im Verband ist hoch“, lobt Lahrmann. „Wir werden in den kommenden Tagen Lösungen für die betroffenen Dienste finden, soweit möglich. Die Kommunikation in Euskirchen ist immer noch stark eingeschränkt“, berichtet die Caritas Euskirchen auf Twitter.

Massive Schäden beklagt auch die Diakonie. So muss zum Beispiel das evakuierte Seniorenheim in Hagen vollständig saniert werden. Sabine Damaschke von der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe: „Als Diakonie RWL bieten wir Kirchengemeinden und Sozialberatungsstellen an, pauschal mehrere tausend Euro zu überweisen, damit sie schnell und unbürokratisch betroffenen Menschen helfen können.“ Bis zum Mittwoch waren rund 8,8 Millionen Euro eingegangen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat eine Spendenkampagne speziell für die sozialen Einrichtungen gestartet: „Ohne Hilfe werden die vielen kleinen Vereine die Kosten zum Wiederaufbau nicht stemmen können.“ Es drohe die Gefahr, dass Hilfsangebote eingestellt werden müssten – und damit die Verödung der sozialen Landschaft.

Auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hofft auf schnelle staatliche Hilfen. Die Träger sozialer Arbeit in den betroffenen Gebieten stünden vor großen Herausforderungen. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die soziale Infrastruktur vor Ort erhalten bleibt“, sagt Jens M. Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes. Das werde viel Geld kosten, weil neue Räumlichkeiten angemietet, lange Routen für die ambulante Versorgung gefahren oder die eigenen Helferinnen und Helfer psychologisch unterstützt werden müssten.

Von Dirk Baas (epd)