Kurschus nannte die „Trauerwelle nach den Corona-Wellen“ eine „große Aufgabe für unsere Gesellschaft“. Bei den öffentlichen Feiern zum Gedenken an die Corona-Toten sei deutlich geworden, wie unverzichtbar kollektives Erinnern und Trauern seien.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland bislang mehr als 112.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte am 18. April vergangenen Jahres in Berlin eine zentrale Gedenkfeier für die in der Pandemie Verstorbenen ausgerichtet.
Vom politischen Krisenmanagement wünscht sich die EKD-Ratsvorsitzende eine deutliche Kommunikation. „Wir brauchen aus meiner Sicht klare, realistische Ansagen und weniger Alarmismus, der verhindern soll, dass wir leichtsinnig und nachlässig werden. Alarmismus schürt Angst und macht schlechte Stimmung“, sagte die westfälische Präses Kurschus, die seit dem vergangenen November an der Spitze der EKD steht.
Hilfreicher sei es aus ihrer Sicht, „Ziele zu setzen und plausible Szenarien aufzuzeigen, wie wir diese Ziele gemeinsam erreichen können. Alle sollten wissen: Wenn sich alle miteinander besonnen und umsichtig verhalten, werden wir die Pandemie bestehen.“