Kurschus: „Sein Herz schlägt für die weltweite Ökumene“
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist heute bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe zum Vorsitzenden des Zentralausschusses gewählt worden. Er folgt damit auf Agnes Aboum von der Anglikanischen Kirche von Kenia, die das Amt seit 2013 innehatte.
Zwei Ziele will Bedford-Strohm in seiner Amtszeit besonders verfolgen: junge Menschen beteiligen, denn „es kann nur der Sache des Weltkirchenrats nutzen, wenn sie ihre guten und kreativen Ideen einbringen.“ Und: angesichts der „schrecklichen Spaltungen in der Welt, wo Menschen sich nicht mehr verstehen, nicht einmal mehr aufeinander hören, ‘Salz der Erde‘ zu sein, indem wir es anders machen, andere Wege aus den Verhärtungen finden– nicht auf Basis fauler Kompromisse, sondern auf der Basis unseres Glaubens an Jesus Christus, der eine klare Richtung hat“, so der neu gewählte Vorsitzende des Zentralausschusses.
Zu den ersten Gratulantinnen gehörte die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus: „Ich gratuliere Heinrich Bedford-Strohm von Herzen zu dieser neuen Aufgabe. Wir arbeiten seit Jahren in der EKD zusammen, und ich bin überzeugt, dass er an dieser Stelle der Richtige ist. Er ist ein Überzeugungstäter im besten Sinne dieses Wortes und steckt voller Energie. Sein Herz schlägt für die weltweite Ökumene. Das war während der vergangenen Tage in Karlsruhe einmal mehr deutlich zu spüren.“ Zudem hob die Ratsvorsitzende die Stärken von Bedford-Strohm für das Amt des Moderators hervor: „Seine große Stärke ist es, Menschen miteinander zu verbinden. Wenn ihm eine Sache wichtig ist, wirbt er mit aller Leidenschaft im Dialog dafür. Genau diese Fähigkeiten braucht es in diesem Amt.“
Die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, schloss den Gratulanten auf Instagram an: „Ich freue mich richtig über die Wahl von Heinrich Bedford-Strohm zum Moderator. Ich weiß, dass Ökumene ein Herzensanliegen für ihn ist, dass er theologische und gesellschaftliche Debatten immer auch im globalen Kontext durchdenkt, dass er in jede Begegnung mit Offenheit und Neugier an der Perspektive seines Gegenübers geht und dabei seine eigene klare Haltung formuliert. Deshalb bin ich richtig froh, dass er bereit ist, seine Stärken und Perspektive im Ökumenischen Rat der Kirchen einzubringen. Ich kenne ihn als Person, die mit Leichtigkeit Menschen zusammenbringt, der es ein echtes Anliegen ist, Verantwortung an junge Menschen zu übertragen, die unterschiedlichen Perspektiven zu Wort kommen zu lassen und nicht nur den Minimalkonsens zu finden. Seine Erfahrung und sein Wille zur Erneuerung sind ein echter Gewinn für den ÖRK.“
Der Zentralausschuss ist das höchste Leitungsgremium des ÖRK zwischen dessen Vollversammlungen, die alle sieben Jahre stattfinden. Ihm gehören 150 Personen an. Er wird aus der Vollversammlung heraus gewählt, leitet die programmatische Arbeitet und führt die in der Vollversammlung angenommenen „Richtlinien“ aus.
Dem ÖRK gehören 352 Mitgliedskirchen an, die mehr als 580 Mio. Menschen in über 120 Ländern in allen Teilen der Welt vertreten.
Hannover, 8. September 2022
Pressestelle der EKD
Annika Lukas