Seelsorge und Verkündigung, Verkündigung und Seelsorge gehören im kirchlichen Organismus funktional so eng zusammen wie in unserem menschlichen Organismus das Ein- und Ausatmen. So kam etwa auch aus der Community der Chatseelsorge während des ersten Corona-Shutdowns der Wunsch nach einem gemeinsamen Gebet, einer Andacht auf.
Die „Geistlichen Impulse“ wurden im ersten Corona-Jahr ins Leben gerufen, erwuchsen unmittelbar der evangelischen Chatseelsorge im deutschsprachigen Raum und existieren im Internet nunmehr schon seit Advent 2020. In ihrem ersten Jahr erschienen sie jeden Sonntag und erreichten insgesamt mehr als 30.000 Menschen. Kurz und klein: Volle virtuelle Kirche!
Nach dieser besonderen Erfahrung der Verbundenheit gab es von Seiten der Klientinnen und Klienten der Chatseelsorge den Wunsch, neben der digitalen Seelsorge nach einem fortwährenden Angebot digitaler Verkündigung. Dies soll mit dem Projekt umgesetzt werden. Für das zweite Jahr soll eine neue Form gefunden werden: Im Dezember 2021 vollzog sich der Wechsel in den Monatsrhythmus, liturgisch aufgrund der Erfahrung im Anfangsjahr etwas erweitert, modifiziert.
Carsten Krabbes ist für die Aufzeichnungen zu Gast in der Jubilate-Kirche zu Hamburg Öjendorf. Ein wunderbarer Sakralraum am Rande der großen Hansestadt an Elbe und Alster, dessen Atmosphäre – auch und vor allem durch das segensreiche Wirken seiner Pastorin und seines Pastors – sich positiv auswirkt auf die Aussendung der Beiträge ins Internet. Jeweils zum 1. eines jeden Kalendermonatsdie Andacht mit der aktuellen Monatslosung. Es folgt eine Lesung aus ihrem Textumfeld, aus dem ein Gedanken entnommen und zu einem Impuls für die kommenden vier Wochen entwickelt wird. Die Andacht endet mit einem Gebet inkl. Vaterunsers einem Segenswort. Die Gliederung erfolgt musikalisch – zumeist durch ein Lied aus dem Gesangbuch, dargeboten durch Musikerinnen und Musiker aus der Stadt und Gemeinde.
„Essentiell war, ist und bleibt uns die Intention, alle räumliche Distanz spirituell zu überwinden durch Gesichter und direkte Blicke, mit einer persönlichen Ansprache und in gottesdienstlicher Gemeinschaft. Der wachsenden Einsamkeit in unserer Gesellschaft zu wehren, beschreibt soziologisch die digitale Herausforderung, der wir uns stellen wollen als Männer und Frauen der evangelischen Kirche, die in Deutschland mehr und mehr an personeller Substanz und damit leider Gottes eben auch an Kraft zu verlieren droht. Gut möglich, dass neue Formen und Weisen notwendiger Mission auch und vor allem in digitalen Räumen ermöglicht und entwickelt werden (müssen).“
Das Projekt wurde mit 2.000 Euro vom Digitaliinnovationsfonds gefördert.
Hier finden Sie die Impulse auf YouTube.