Der Schriftsteller und Theologe Christian Lehnert zur Bedeutung von Gottesdiensten zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine
„Unsere Gottesdienste können den Frieden feiern – einen Frieden, der weiter ist als unser Blick“, sagt der Leipziger Schriftsteller und Theologe Christian Lehnert anlässlich des bevorstehenden Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine. Wichtiger als jede politische Botschaft von der Kanzel sei die zentrale liturgische Aufgabe, „den neuen Himmel und die neue Erde feiernd zu ersehnen und betend zu erträumen“.
Impulse dafür finden sich in dem Sammelband „Krieg und Frieden – Metaphern der Gewalt und der Versöhnung im christlichen Gottesdienst“, den Lehnert, Pfarrer und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) an der Universität Leipzig, jüngst herausgegeben hat.
Lehnert, der zu DDR-Zeiten den Dienst an der Waffe verweigerte, sieht das Besondere des christlichen Friedens, des biblischen Shalom, in der Dimension der „Heilung, der ein Rekurs auf ‚Stärke‘ und ‚Sieg‘ grundsätzlich fremd ist“. Stattdessen werde etwas anderes wesentlich, nämlich „die Gegenwart Gottes, die sich in bedingungsloser Liebe und im Mitleid und in der Vergebungsbereitschaft verwirklicht“. Dieser Friede könne „niemals mit den Mitteln der Gewalt verwirklicht werden“.
Den Wortlaut des Interviews, ein Bild von Christian Lehnert und das Cover des Buchs „Krieg und Frieden – Metaphern der Gewalt und der Versöhnung im christlichen Gottesdienst“ stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.
Hannover, 8. Februar 2023
Pressestelle der VELKD
Dr. Frank Hofmann