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Hilfsorganisationen retten hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer – EKD


Den Angaben zufolge wurden der Schiffscrew zwei Häfen zugewiesen. Die noch auf der „Ocean Viking“ verbliebenen Überlebenden würden nun nach dem Zwischenhalt auf Sizilien nach Civitavecchia gebracht, nahe der italienischen Hauptstadt Rom. Am Freitagabend hatte SOS Méditerranée zunächst mitgeteilt, dass der erste Teil der Flüchtlinge und Migranten nach Lampedusa gebracht werde.

Auch die deutsche Organisation SOS Humanity rettete am Freitag bei zwei Einsätzen im zentralen Mittelmeer insgesamt 106 Menschen aus Seenot. Bei einer ersten Rettung am Freitagvormittag seien 86 Menschen aus einem Schlauchboot in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste an Bord genommen worden. Beim Eintreffen der „Humanity 1“ sei bereits Wasser in das Schlauchboot eingedrungen.

Bei einem zweiten Einsatz am späten Nachmittag seien weitere 20 Flüchtlinge und Migranten gerettet worden, erklärte SOS Humanity. Unter den Überlebenden seien knapp 30 Minderjährige und mindestens eine schwangere Frau. Die Menschen seien erschöpft, aber in einem stabilen Zustand.

Auch kleinere Schiffe hatten in den vergangenen Tagen jeweils Dutzende Flüchtlinge gerettet. Das Segelschiff „Astral“ der spanischen Organisation „Open Arms“ erreichte am Samstag mit 59 Überlebenden an Bord Sizilien. Die Menschen waren den Angaben zufolge in der Nacht auf Freitag von vier überfüllten Booten evakuiert worden. Die „Nadir“ der Hamburger Initiative Resqship war am Freitagabend ebenfalls mit 54 Überlebenden auf dem Weg nach Lampedusa.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres fast 2.100 Menschen bei der Überfahrt ums Leben, oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.

Vor allem aus den nordafrikanischen Ländern Libyen und Tunesien treten Flüchtlinge und Migranten in oft nicht seetauglichen Booten die Überfahrt an. Aus Tunesien gab es zuletzt vermehrt Berichte über Gewalt gegen dort lebende Migranten.