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Kinder haben das Recht auf Leben und auf Überleben – EKD


Amtierende EKD-Ratsvorsitzende macht zum Weltkindertag auf den Schutz geflüchteter Kinder aufmerksam

Anlässlich des diesjährigen Weltkindertags am Freitag, 20. September, blickt die amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, auf 70 Jahre Engagement für die Rechte von Kindern und appelliert, nicht nachzulassen im Einsatz für die Schwächsten.

196 Staaten weltweit haben sich seit 1989 dazu verpflichtet, die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen zu unterstützen: Alle Kinder haben Rechte – ganz unabhängig von Geschlecht, Religion, von ethnischer oder sozialer Herkunft. „Unser christlicher Glaube verpflichtet uns, für die Rechte der Schwächsten einzutreten, ihre Stimmen zu stärken und uns für Frieden und Sicherheit in ihren jeweiligen Lebensräumen einzusetzen. Am heutigen 70. Weltkindertag möchte ich ein deutliches Zeichen setzen für die verwundeten Kinderseelen. Kinder sind die Zukunft dieser Welt, und in diesem Sinne ist jedes Kind unser aller Kind. Aus diesem Grund sollten wir uns alle von dem Leid jedes einzelnen Kindes anrühren lassen“, so die Bischöfin.

„Kinder haben Rechte – dazu gehört das Recht auf Leben, auf Überleben, auf persönliche Entwicklung, auf Schutz vor Gewalt und Vernachlässigung. Der Alltag von unzähligen Kindern weltweit sieht jedoch anders aus“, macht die Bischöfin deutlich. „Mich bedrücken diese Bilder, die das Leid der Kinder zeigen – auf der Flucht, in Notunterkünften, hungernd. So lange schon. All das Leid in der Ukraine, so furchtbar in Israel und in den palästinensischen Gebieten, in Syrien auch, im Jemen, im Sudan. Tag für Tag Krieg, Vertreibung, quälende Angst.“ In Kriegsgebieten würden Kinder unter unvorstellbaren Bedingungen leben. Der Verlust von Angehörigen, die Zerstörung der Heimat und das Leben in permanenter Lebensgefahr belasteten ihre jungen Seelen und prägten ihre Zukunft auf unheilvolle Weise. „Was in der Kindheit geschieht oder eben nicht geschieht, hat Auswirkungen auf ein ganzes Leben. Kinder, die Gewalt erfahren, werden als Erwachsene oft selbst gewalttätig. Wenn wir es nicht schaffen, die Kinder im Frieden und zum Frieden zu erziehen, können wir Konflikte nicht dauerhaft befrieden.“

Das gelte auch hier in Deutschland, führt die amtierende Ratsvorsitzende weiter aus. „Wir müssen uns immer wieder dafür einsetzen, dass die Kinderrechte eingehalten und durchgesetzt werden, dass nicht nur jedes Kind weltweit die Möglichkeit erhält, in Frieden, Wohlstand und Würde aufzuwachsen, sondern insbesondere auch die schutzsuchenden, geflüchteten Kinder hierzulande in den Blick genommen werden. Lasst uns über die Diskussion um den Schutz der Grenzen den Schutz Geflüchteter nicht vergessen!“ Armut, soziale Ungerechtigkeiten, Ausgrenzung und Herabwürdigung müssten hierzulande bekämpft, der Zugang zu Bildung, die individuelle Förderung je nach Begabung und die Chance auf eine gerechte und erfüllte Zukunft gewährleistet sein.

Der Weltkindertag:

Der 21. September 1954 war die Geburtsstunde des Weltkindertages. Damals empfahlen die Vereinten Nationen bei der 9. Vollversammlung ihren Mitgliedsstaaten, einen weltweiten Tag für Kinder einzurichten. Der Weltkindertag wird in mehr als 145 Staaten gefeiert. Das offizielle Datum des Weltkindertags ist in Deutschland der 20. September. Auch zahlreiche evangelische Kindertagesstätten machen an diesem Tag auf die Rechte von Kindern aufmerksam. In diesem Jahr steht der Weltkindertag unter dem Motto: „Mit Kinderrechten in die Zukunft“.

Hannover, 19. September 2024

Pressestelle der EKD