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Auf dem E-Bike von Dorf zu Dorf – EKD


30 Dörfer zählen zu seiner Gemeinde, die meisten liegen bis zu zehn Kilometer entfernt. Eigentlich eine optimale Entfernung für das Fahrrad. Doch im eng getakteten Alltag des Pastors war selten genug Zeit für diese umweltfreundliche Anreise. „Aus Termingründen habe ich häufiger das Auto genommen als ich wollte“, sagt Rohling, der seit 1996 Pastor in Hitzacker ist. „Mit meinem E-Bike fahre ich etwa Tempo 35 bis 40, da bin ich sehr schnell an jedem Ort.“ Bei kurzen Strecken mitunter auch im flatternden Talar.

Tausend Euro Zuschuss gewährt die Landeskirche für ein E-Bike. Für die Differenz in Höhe von 2.200 Euro zum Wunschmodell des Pastors rief der Kirchenvorstand zu Spenden im Rahmen des freiwilligen Kirchenbeitrags auf. Was dann passierte, kann Jens Rohlfing heute noch nicht ganz fassen. „Ein anonymer Briefumschlag mit 2.500 Euro lag in unserem Briefkasten mit dem Hinweis, das Geld solle für das E-Bike verwendet werden.“

Mehr als 800 Kilometer ist der Pastor schon auf seinem bis zu 45 Stundenkilometer schnellen Gefährt geradelt – ob zur Kindertagesstätte im zehn Kilometer entfernten Dorf oder zur Beerdigung. Stets mit Helm natürlich. „Selbst im Winter bin ich mit dem Rad gefahren.“ Durch die ausgefallenen Termine während der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen ist er in den vergangenen Monaten natürlich weniger unterwegs gewesen als üblich. „Das wird mehr, da bin ich mir sehr sicher.“

Ein weiterer Aspekt in Sachen Klimaschutz kommt noch hinzu: Die Gemeinde stellt ihren Strom teilweise selbst her, und zwar mit einem Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Kindergartendach.

Exakt 31 dienstliche E-Bikes und Pedelecs hat die Landeskirche bislang mit jeweils tausend Euro bezuschusst. Der Unterschied zwischen beiden Arten: Beim Pedelec springt der elektrische Hilfsmotors nur an, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. E-Bikes fahren auf Knopfdruck auch ohne Pedalunterstützung.

Reinhard Benhöfer, Umweltreferent im Haus kirchlicher Dienste in Hannover, betont: „Der Haupteffekt eines solchen Programms liegt vermutlich darin, dass sich viele Menschen durch diesen Anlass erstmals konkret mit der Frage beschäftigt haben, sich ein solches Gefährt anzuschaffen und vielleicht die nächste Gelegenheit der Förderung dann selbst nutzen.“

Denn das nächste Projekt im Bereich klimaschonende Mobilität ist bereits in Planung: Ab Sommer sollen Beschäftigte kirchlicher Körperschaften in der hannoverschen Landeskirche Elektro-Fahrräder leasen können.

Carolin George (epd)