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Mit goldener Feder und per Telefon – EKD


Rund 300 Seniorinnen und Senioren kommen regelmäßig zu Hartungs Angeboten ins Gemeindehaus. „Runter vom Sofa, ab in die Seniorenakademie“, lautet normalerweise sein Motto. In der Corona-Krise aber sollten die Menschen zu Hause bleiben. Doch längst nicht alle Älteren seien mit dem Internet, mit E-Mails und den sozialen Medien vertraut. „Darum mache ich es jetzt wie früher und schreibe, um in Kontakt zu bleiben“, erzählt der Diakon. Wie Hartung bemühen sich derzeit viele Pastorinnen, Diakone und Ehrenamtliche, Menschen nicht allein zu lassen, für die sonst Angebote der Kirche auch wichtige soziale Kontakte bedeuten.

Besuchsdienst am Telefon

Die Lüneburger Diakonin Antje Stoffregen und viele Kollegen greifen dafür zum Hörer. „Wir rufen Menschen an, die sonst zu uns ins Haus kommen“, sagt Stoffregen. Im Paul-Gerhardt-Haus und bei der Kindertafel ihrer Gemeinde sind das vor allem ehrenamtlich Mitarbeitende und Senioren, darunter Menschen, die alleine leben. „Eigentlich würden wir uns heute zum Spielenachmittag sehen“, ist dann etwa ein guter Aufhänger für ein Telefonat. „Die Menschen suchen die Gelegenheit, das was aus dem Fernsehen auf sie einprasselt, auch mal mit jemandem zu besprechen“, hat die Diakonin beobachtet. „Es gibt so viel Information und soviel Aktion. Da fragen sich viele, was soll ich jetzt eigentlich machen?“

Auch die Besuchsdienstarbeit, in der sich allein in der hannoverschen Landeskirche rund 10.000 Ehrenamtliche in 1.000 Gruppen engagieren, rät dazu anzurufen, statt wie sonst zu Geburtstagen zumeist zu Älteren ins Haus zu kommen. „Wir müssen beide Seiten schützen, die Besuchten und unsere Ehrenamtlichen, von denen die meisten über 60 Jahre alt sind“, erläutert die landeskirchliche Referentin für den Besuchsdienst, Helene Eißen-Daub.