Göttingen/Osterholz (epd). Weil Gottesdienste in Kirchen wegen der Corona-Pandemie verboten sind, haben Gemeinden zu Open-Air-Feiern im eigenen Auto eingeladen. Der Ton wird über das Autoradio übertragen.
In Göttingen hatten die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam am 26. April auf den Parkplatz des Göttinger Jahnstadions eingeladen. Dort fanden sich am Mittag gut 40 Autos ein, in denen rund 90 Besucher über ihr Autoradio die ökumenische Feier verfolgten. Im Gottesdienst unter dem Motto „Ertragen – Tragen – Getragen werden“ beschäftigen sich der Göttinger Superintendent Friedrich Selter und der katholische Pfarrer Hans R. Haase mit der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen.
Autos durften mit höchstens zwei Personen besetzt sein
Für die musikalische Untermalung sorgten die Bläser des Kreisposaunenchores. Die Autos durften mit höchstens zwei Personen besetzt sein. In den vergangenen Tagen konnten Interessierte an dem Ort im Auto bereits Filme schauen, die auf eine große Leinwand projiziert wurden, hieß es.
Auch die evangelische Kirchengemeinde in Werschenrege (Landkreis Osterholz) hatte am vergangenen Wochenende eine Möglichkeit geschaffen, in der Gemeinschaft zu beten und zu singen. „Das ist ein Experiment“, sagte Pastor Holger Westphal dem epd.
In Hildesheim hatte das katholische Bistum bereits am Ostersonntag zu einem „Drive in-Gottesdienst“ eingeladen. An der Veranstaltung auf dem Hildesheimer Schützenplatz nach dem Vorbild eines Autokinos beteiligten sich knapp 400 Menschen in etwa 200 Fahrzeugen. Das Bistum will das Angebot wiederholen, falls die Kirchen in der Corona-Krise noch länger für Gottesdienste geschlossen bleiben.
Ökumenischer Auto-Gottesdienst in Göttingen
Kirche als Autokino: Über ihre Autoradios konnten die rund 90 Teilnehmerinnen und Teilhnehmer den Gottesdienst in ihren Fahrzeugen verfolgen.
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