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Seelsorger erreichten mehr kirchenferne Menschen – EKD


Ein überraschendes Ergebnis der nicht repräsentativen Online-Umfrage unter Mannheimer Seelsorgern sei es, dass in der Krise mehr kirchenferne Menschen und die Gruppe der 30- bis 40-Jährigen besser erreicht wurden, sagte Foltin. Insgesamt sei die Nachfrage nach Seelsorge gestiegen. Pfarrer hätten mehr seelsorgerliche Gespräche geführt durch Telefonate, Mailkontakte und spontane Kontakte im Freien. Zum Teil seien neue Rituale geschaffen worden, etwa ein „Segen to go“ oder neue Gottesdienstformen im Freien.

„Aufsuchende Seelsorge“ in der Krise verstärkt nötig

Allerdings seien gerade treue Kirchgänger und ältere sowie kranke Menschen weniger gut erreicht worden. Da viele Menschen abgetaucht und vereinsamt seien, sei vor allem eine „aufsuchende Seelsorge“ verstärkt nötig, sagte der Wissenschaftler. Gerade ältere Menschen seien nicht in der Lage, virtuelle Ersatzangebote zu nutzen. Wichtig sei die Sichtbarkeit von Pfarrern.

Der Vorwurf, dass sich die Kirche in der Krise zu sehr zurückgezogen habe, sei nicht abgefragt worden, sagte Foltin. Dies sei von einem Befragten aber so thematisiert worden: „Dass die Kirche auf Not und Gefahr eigentlich mit Gemeinschaft und Stärkung der Versammlung der Gläubigen reagiert, hat zu einem Grundkonflikt geführt, der schwer aufzulösen war“, heißt es in der FEST-Studie von Hans Diefenbacher, Oliver Foltin und Lise Stadtherr.