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Hochrangige Religionsvertreter beim Friedenstreffen der Weltreligionen von St. Egidio – EKD


Es sei sein “persönlicher Traum”, gemeinsame Abendmahlsfeiern selbst zu erleben, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende. “Der Wille, in der Ökumene weiterzukommen, ist verbreiteter, als wir manchmal denken”, sagte Bedford-Strohm dem epd angesichts der Vorbehalte des Vatikans gegenüber der Teilnahme von Christen anderer Konfessionen an katholischen Messen.

Bei der Zusammenkunft in Rom brächten Christen und Angehörige anderer Religionen aus unterschiedlichen Traditionen heraus gemeinsam ihre Fragen und Hoffnungen zum Ausdruck, um Zeichen von Frieden und Geschwisterlichkeit zu setzen, unterstrich der Ratsvorsitzende. Mit Blick auf die wegen der Corona-Pandemie geltenden Abstandsregeln beklagte Bedford-Strohm indes den Verzicht auf physische Zeichen der Verbundenheit wie das Händeschütteln und Umarmungen bei Begrüßungen.

Gemeinsame Treffen wie ökumenische Friedensgebete sind dem EKD-Ratsvorsitzenden zufolge vor allem in dieser Zeit nötig, in der Gesellschaften durch die Corona-Pandemie verletzt seien. Er rief gleichzeitig zum Dialog mit Menschen auf, die die Bedeutung der Pandemie leugnen. “Trotzdem muss man klar Position beziehen.”

Unter Hinweis auf das Bibel-Zitat “Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan” beklagte der EKD-Ratsvorsitzende mangelnde Hilfe der EU für Flüchtlinge, die auf griechischen Inseln stranden und im Mittelmeer ertrinken. Bedford-Strohm begrüßte die Aufhebung der Sicherheitsdekrete in Italien. Infolge der Dekrete waren Rettungsorganisationen kriminalisiert und Versorgungsansprüche von Flüchtlingen ausgehebelt worden. Gleichzeitig mahnte Bedford-Strohm, Italien mit der Aufnahme von Bootsflüchtlingen nicht allein zu lassen. Die EU müsse sich endlich auf einen Verteilmechanismus einigen, sagte er dem epd.

Das von der katholischen Gemeinschaft Sant Egidio organisierte Friedenstreffen findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Dieses Mal stand es unter dem Motto “Niemand rettet sich allein. Frieden und Geschwisterlichkeit”.