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Theologisches Seminar in Peru – hoch über den Wolken – EKD


Geschlechtergerechter Ansatz

Im SASP wird die Bibel nicht fundamentalistisch, sondern kritisch, offen und praxisnah ausgelegt. Ein ökumenischer und geschlechtergerechter Ansatz spielte dabei eine große Rolle. Dabei kommt auch die in Peru noch immer verbreitete häusliche Gewalt gegen Frauen zur Sprache. Die Vorstellung, dass der Mann uneingeschränkt über seine Frau und Kinder bestimmen dürfe, wird hier abgelehnt. Stattdessen ist man überzeugt: Der christliche Glaube kann dabei helfen, Gleichberechtigung schätzen zu lernen und zu leben. Im SASP wird das getan: Die Hälfte der 14 Dozent*innen sind Frauen. Das ist bemerkenswert in einem Umfeld, in dem Frauen die Fähigkeit zu studieren oder gar Pfarrerin zu werden teilweise abgesprochen wird.

Ein geschützter Ort für neues Denken

Konservative Kirchen erkennen die Abschlüsse des SASP nicht an. Trotzdem bleibt das Seminario überzeugt von der Tragfähigkeit des ökumenischen Ansatzes. Man setzt auf interkonfessionellen, interreligiösen und interkulturellen Dialog und möchte damit zum gesellschaftlichen Wandel beitragen. Erfolge sind bereits sichtbar: Unter den Studierenden finden sich inzwischen auch Mitglieder fundamentalistischer Kirchen. Alle gemeinsam finden hier einen geschützten Ort, an dem Dinge hinterfragt und neu gedacht werden dürfen.

(ub)