„83 Prozent der Erwachsenen sind laut Umfragen ja bereit, sich impfen zu lassen, eine Impfpflicht würde sich da eher kontraproduktiv auswirken“, sagte die Tübinger Universitätsprofessorin Gräb-Schmidt, die dem Deutschen Ethikrat und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört. Sie warb für mehr Aufklärung und niederschwellige Angebote. „Bei den Impfskeptikern, die 20 bis 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ausmachen, ist es manchmal einfach Unwissenheit. Nicht jeder liest permanent Nachrichten“, sagte sie.
In Deutschland sind derzeit 56,6 Prozent der Bevölkerung vollständig und 63 Prozent mindestens einmal geimpft. Der Zulauf zu den Impfangeboten geht aber seit Wochen zurück. Die sogenannte Herdenimmunität ist nach Schätzung des Robert Koch-Instituts bei einer Impfquote von mehr als 80 Prozent erreicht.