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Deutschland soll sich für Frieden einsetzen – EKD


Raheb, der auch Pfarrer der Bethlehemer Weihnachtskirche im Westjordanland ist, zeigte sich besorgt über die Lage der Menschen in Gaza und kritisierte das israelische Vorgehen scharf: Dass es im Gaza-Streifen kein Wasser und kaum Essen oder Medikamente gebe, „das grenzt an Genozid“, sagte er. Die Leiterin eines zur Bethlehemer Universität gehörenden Zentrums in Gaza lebe in einem Viertel, das am Montag „von Israel dem Erdboden gleich gemacht“ worden sei. Eine junge Künstlerin sei mit ihren acht Familienmitgliedern durch einen israelischen Angriff auf ihr Haus im Süden Gazas getötet worden.

In Gaza gebe es rund tausend Christen, berichtete Raheb. Etwa 800 von ihnen seien in die katholische Kirche geflüchtet, 100 in die orthodoxe Kirche. Ein Christ dort habe ihm berichtet, dass sie nur wenig zu essen hätten, ab Mittwoch werde es wohl nicht einmal mehr Brot geben. Die Menschen sagten dort, der Mensch lebe nicht vom Brot allein, obwohl ihre Lage so schwierig sei. Durch das israelische Bombardement würden viele kleine Kinder und Frauen traumatisiert.

Vor mehr als einer Woche hatte die radikal-islamische Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, mit Raketen und Terrorkommandos Israel angegriffen. Dabei tötete sie Hunderte Zivilisten. Israel reagierte mit dem Beschuss Gazas und der Abriegelung des Gebiets, in dem rund 2,3 Millionen Menschen leben.

Raheb, der in Hermannsburg und Marburg evangelische Theologie studierte, ist seit 1988 Pfarrer an der Weihnachtskirche in Bethlehem. Auf dem Gelände der Kirche richtete er auch ein internationales Kultur- und Konferenzzentrum ein. Für seine Friedensarbeit wurde er 2008 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.