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EKD würdigt Schorlemmer als “streitbaren Mahner für Frieden” – EKD


Als Prediger und Bürgerrechtler sei Schorlemmer stets ein „homo politicus“ gewesen, dessen segensreiches Wirken weit über die Lutherstadt Wittenberg hinaus ging, heißt es im Kondolenzschreiben von Fehrs. Dabei habe er seinen Einsatz immer auf seinen christlichen Glauben gegründet.

Fehrs erinnerte an den symbolischen Hammerschlag im Lutherjahr 1983, der ein Schwert zur Pflugschar schmiedete: „Dieser symbolische Ruf hat auch in einer veränderten komplexen Weltlage nichts von seiner Bedeutung verloren und erinnert uns daran, dass Friede am Ende nicht durch Waffen geschaffen werden kann.“ Schorlemmer sei immer ein wachsamer Streiter gewesen, auch dort, wo er kritisch auf die eigene Kirche geschaut habe.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag betonte Schorlemmers Rolle innerhalb der gesamten Kirchentagsbewegung. „Friedrich Schorlemmer gehörte zu den Menschen, deren Bekanntschaft Spuren hinterlässt. Er war ein herausragender Denker, Mahner und Mutmacher für alle, die etwas bewegen wollten – respektiert auch von vielen, die anderer Meinung waren“, erklärte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund.

„Unser großer Dank gilt seinem herausragenden Engagement insbesondere für die Kirchentage in der DDR“, fügte Siegesmund hinzu: Gott empfange „einen streitbaren und geliebten Menschen, dem wir nach einem kämpferischen Leben Ruhe und Frieden wünschen.“

Schorlemmer starb am Montag nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren in einem Berliner Pflegeheim, wie der Evangelische Pressedienst (epd) am Dienstag aus Kreisen seiner Familie erfuhr. Der am 16. Mai 1944 im brandenburgischen Wittenberge geborene Friedrich-Wilhelm Schorlemmer war einer der wichtigsten Protagonisten der friedlichen Revolution in der DDR. Sein Tod löste bei Vertretern aus Kirche und Politik tiefe Trauer aus.