EKD News

Eindrückliche und erschütternde Zeitzeugnisse – EKD


Im April 1947 hatte die württembergische Kirchenleitung angeordnet, flächendeckend für jede evangelische Gemeinde im Gebiet der Landeskirche die Zeit des Nationalsozialismus, des Kriegs und der Besatzung in sogenannten „Kriegschroniken” genau zu dokumentieren. Die häufig von den Ortspfarrern erstellten Kriegs(ende)berichte lieferten in der Folge oft eindrückliche, zum Teil erschütternde Zeitzeugnisse: In ihren subjektiven Aufzeichnungen ging es etwa um das Ausmaß der Kriegszerstörungen, um das Kampfgeschehen und die militärische Einnahme der Städte und Dörfer, den Einmarsch US-amerikanischer und französischer Truppen, das Verhalten der Besatzungssoldaten, um Beschlagnahmungen, Plünderungen und Vergewaltigungen, aber auch um Rettung und Bewahrung. Dabei spielen immer auch die Sichtweisen und Haltungen der jeweiligen Berichterstatter einer Rolle, so dass die „Kriegschroniken”, wie alle Zeitzeugenberichte, perspektivisch gefärbt sind. Bis zum Abschluss der Aktion im Jahr 1957 kamen auf diese Weise rund 250 „Kriegschroniken” zusammen. Der Umfang der einzelnen Kriegs(ende)berichte reicht von einer Seite bis 260 Seiten in unterschiedlicher Qualität.

Service und Information

Die mit mehr als 7.000 Einzelaufnahmen vollständig digitalisierten „Kriegschroniken“ evangelischer Kirchengemeinden Württembergs stehen ab sofort im Online-Angebot des EABW zur kostenfreien Nutzung bereit. Mit Hilfe einer intuitiven Kartenansicht können dort alle Digitalisate der „Kriegschroniken“ schnell aufgefunden, eingesehen und bei Bedarf heruntergeladen werden. 

                                                                                              Quelle: Evangelische Landeskirche in Württemberg