Herrnhut (epd). Die Herrnhuter Losungen für das Jahr 2023 stehen fest. Die Corona-Krise habe das traditionelle Losungsziehen in der ostsächsischen Kleinstadt wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen zum Teil verändert, teilte die Herrnhuter Brüdergemeine am Donnerstag mit. Die übliche Andacht zu Beginn – mit Gästen und Mitarbeitenden der Unitätsverwaltung – habe „nur im kleinsten Kreis und mit den nötigen Abständen“ stattgefunden. Die Losungen erscheinen seit 1731 in gedruckter Form.
Wie üblich sei wieder für jeden Tag im Jahr ein Spruch aus dem Alten Testament gezogen worden. Die Sprüche werden für das Andachtsbuch jeweils um eine Passage aus dem Neuen Testament, einen Liedvers oder um ein Gebet ergänzt.
Die Losungen werden den Angaben zufolge in Deutschland mit einer Auflage von 556.000 Exemplaren gedruckt. Weltweit erscheinen sie in rund 60 Sprachen. Auch eine App und eine Ausgabe für junge Leute sind erhältlich.
Die Losungen wurden erstmals am 3. Mai 1728 gezogen. Der Begriff „Losung“ habe nichts mit Losen im Sinne einer Lotterie zu tun, sondern trage die Bedeutung „Parole“, erklärte die Brüdergemeine. Für Christen seien die Texte „ein Stichwort oder ein Impuls für den Tag“.
Die Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche, die auf dem Gut des Grafen Zinzendorf im 18. Jahrhundert in der sächsischen Oberlausitz gegründet wurde. Eine wichtige Wurzel hat sie in der Böhmischen Reformation, die durch Jan Hus im 15. Jahrhundert angestoßen wurde. 2022 feiert die Brüdergemeine den 300. Jahrestag ihrer Gründung durch mährische Glaubensflüchtlinge. Bekannt ist sie auch durch den Herrnhuter Stern.
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