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Kirche kann Polarisierung entgegenwirken – EKD


In der Publikation mit dem Titel „Vielfalt und Gemeinsinn“ wirbt die EKD für mehr Kompromissbereitschaft in der Gesellschaft und unterstreicht die Bedeutung der Kirche für den Zusammenhalt. Die Balance zwischen Vielfalt und Gemeinsinn ergebe sich nicht von selbst, heißt es in dem Papier.

Die Präses der EKD-Synode Heinrich erklärte, die Schrift beschreibe eine auf den Gemeinsinn orientierte Haltung, mit der sich Christinnen und Christen in öffentliche Diskurse einmischen sollten. Wenn dies viele täten, könnten sie etwas verändern. Die 25 Jahre alte Studentin Heinrich gab zu bedenken, dass es die Kirche angesichts der Informationsflut zunehmend schwer habe, gehört zu werden. Was sie zu sagen habe, werde daher häufig nur von jenen aufgenommen, die ohnehin vertraut mit dem Glauben seien. Dabei habe die Kirche Botschaften und Rituale anzubieten, die viele Menschen berühren könnten, wie etwa der Trauergottesdienst für die Toten der Corona-Pandemie.

De Maizière sagte, in der Corona-Pandemie habe jeder Virologe mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Kirche mit dem, was der christliche Glaube für diese schwierige Zeit anzubieten habe, auch an Trost und Hoffnung. Er warnte davor, dass die Kirche sich angesichts ihrer schwindenden Bedeutung auf sich selbst zurückziehe. Wo sie nicht mehr Volkskirche sei, müsse sie vielmehr umso überzeugender agieren, um wahrgenommen zu werden.

Die Publikation „Gemeinsinn und Vielfalt“ stammt aus der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, der neben Theologen auch Juristen, Wissenschaftler und Politiker angehören. Sie geht der Frage nach, wie Interessen unterschiedlicher Gruppen am besten in Ausgleich gebracht werden können und geht damit zum Teil auch auf die Debatten um „Identitätspolitik“ und Geschlechtergerechtigkeit ein.