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„Die Trauer kommt erst nach und nach“ – EKD


Das südwestlich von Köln gelegene Erftstadt ist nach den Worten der Theologin zurzeit eine geteilte Stadt: Während die meisten der 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner von der Flut unberührt blieben, ist das Leben im Ortsteil Blessem ganz davon geprägt. Die Abbruchkante von Erftstadt-Blessem, die die Erft an den Tagen des Hochwassers gerissen hatte, schaffte es auch auf die Titelseite der „New York Times“. Acht Häuser stürzten in die Tiefe, andere sind allenfalls zum Teil bewohnbar. „Manche Menschen können obere Stockwerke ihrer Häuser wieder bewohnen, diejenigen aber, die ihr Heim ganz verloren haben, leben zurzeit nicht hier“, erzählte Pankoke, die seit 20 Jahren in Erftstadt tätig ist.

Die Pfarrerin bietet mit Kolleginnen aus anderen Gemeinden im November Gesprächskreise für die Betroffenen an. Auch packt sie mit an, organisiert die Essensausgabe der Johanniter im Ortsteil Blessem. „Außerdem können wir Geldspenden verteilen, die wir auch aus ganz Deutschland von Kirchengemeinden, Vereinen oder Einzelpersonen bekommen haben“, sagte Pankoke. „So tief der Schmerz über die verlorenen Dinge ist, so groß ist hier aber auch die Dankbarkeit für die überwältigende Hilfe, die wir von Menschen aus ganz Deutschland erfahren haben.“

Von dem Starkregen und Hochwasser am 14. und 15. Juli waren in Nordrhein-Westfalen rund 180 Kommunen betroffen und damit fast die Hälfte der 396 Städte und Gemeinden im Land. Mindestens 49 Menschen kamen nach Angaben der Landesregierung ums Leben. Besonders betroffen von dem Unwetter waren neben Rhein-Erft-Kreis auch der Kreis Euskirchen, die Städteregion Aachen, der Rhein-Sieg-Kreis, der Märkische Kreis und die Stadt Hagen.

epd-Gespräch: Irene Dänzer-Vanotti