Die Theologin tritt die Nachfolge von Martin Dutzmann an, der Ende Juni in den Ruhestand verabschiedet wurde. Gidion ist die erste Frau, die für die EKD gegenüber Regierung und Parlament die Anliegen der Kirche vertritt. Zugleich fungiert sie als Seelsorgerin insbesondere für evangelische Abgeordnete, Minister und Ministerinnen.
Die evangelische Kirche werde als klare ethische Stimme und als geistliches Angebot dringend weiter gebraucht, erklärte Gidion anlässlich ihrer Berufung. Gleichzeitig äußerte sie die Überzeugung, dass sich die Kirche gesamtgesellschaftlich neu positionieren müsse. Die beiden großen Kirchen verlieren seit Jahren Mitglieder. Der evangelischen Kirche gehörten Ende 2021 rund 19,7 Millionen Deutsche an.
Gidion studierte Theologie und Kunstgeschichte in Marburg, Durham (Großbritannien), Heidelberg und Wuppertal. Von 1999 bis 2001 war sie Referentin beim EKD-Bevollmächtigten in Berlin. Anschließend war sie im Bundespräsidialamt während der Amtszeit von Johannes Rau zuständige Referentin für die Kontakte zu Kirchen und Religionsgemeinschaften. Das Pastoralkolleg in Ratzeburg – eine Fortbildungseinrichtung für Pfarrerinnen und Pfarrer – leitet Gidion seit 2017.