Natürlich gebe es eine Solidarität mit den palästinensischen Christen, die ja auch Mitgliedskirchen des ÖRK seien, sagte Bedford-Strohm. Gleichzeitig gebe es eine klare Solidarität mit Menschen jüdischen Hintergrunds. Das führe dazu, dass das Existenzrecht Israels eine klare Grundlage für den ÖRK sei. Die Vollversammlung werde das nicht infrage stellen.
Zur bevorstehenden Vollversammlung sagte Bedford-Strohm: „Wir müssen uns klarmachen, dass sich in Karlsruhe die Welt trifft.“ Die Diskussionen, die weltweit geführt werden, würden natürlich auch bei dieser Vollversammlung geführt. Keine Kirche aus anderen Teilen der Welt werde sich den Mund verbieten lassen, sagte der Landesbischof. Der Weltkirchenrat repräsentiert über 580 Millionen Christen.
Der Weltkirchenrat steht seit Jahren in der Kritik, im Nahost-Konflikt einseitig auf Seiten der Palästinenser zu stehen. Der ÖRK mit Sitz in Genf hatte zuletzt Ende Juli Antisemitismus-Vorwürfe aus Deutschland zurückgewiesen. „Seit 1948 prangert der Weltkirchenrat beständig Antisemitismus an“, sagte der Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten, Peter Prove, dem Magazin „chrismon“. Prove reagierte auf Vorwürfe der „Initiative gegen Judenfeindschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen“.
epd-Gespräch: Stephan Cezanne