Evangelische Kirche beteiligt sich am Klima-Aktionstag
Mit Aktionen, Andachten, Gebeten, und der Teilnahme an Demonstrationen beteiligen sich Menschen in der evangelischen Kirche vielerorts am globalen Klima-Aktionstag, zu dem für kommenden Freitag (23.9.2022) erneut die Klimabewegung „Fridays for Future“ aufgerufen hat.
„Die Zeit zu handeln, ist jetzt “, sagt die Beauftragte des Rates der EKD für Schöpfungsverantwortung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Der achtsame Umgang mit der Mitschöpfung sowie der Einsatz für die Lebensrechte aller Menschen gehörten zu den Kernaufgaben der Kirchen. „Der vom Menschen verursachte Klimawandel bedroht das Leben und stellt uns vor die Frage nach der künftigen Bewohnbarkeit des Planeten. Und er raubt vielen Menschen – besonders den Armen – und auch der nächsten Generation die Lebensgrundlagen“, so die Landesbischöfin.
Deshalb fordert sie die politisch Verantwortlichen der reichen Länder – darunter Deutschland – dazu auf, ihre Zusagen einzuhalten, mehr Mittel für die Länder des globalen Südens zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu Verfügung zu stellen. So lautet auch eine Kernforderung in der Petition des Ökumenischen Netzwerkes Klimagerechtigkeit, die noch bis Anfang Oktober unterzeichnet werden kann (https://innn.it/Klimagerechtigkeit).
Aber auch an die eigene Adresse richtet sich ihr Appell: „Ich hoffe sehr, dass wir als evangelische Kirchen im Klimaschutz vorangehen und unsere landeskirchlichen Klimaschutzgesetze wie unseren EKD-Synodenbeschluss zur Klimaneutralität bis 2035 konsequent und verbindlich umsetzen,“ so Kühnbaum-Schmidt.
Zum Klima-Aktionstag äußert sich auch die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus:
„Der Dürre- und Waldbrandsommer 2022 hat gezeigt: Die Klimakrise wartet nicht, bis Kriege entschieden sind und der Friede gewonnen ist. Schon jetzt geraten auch durch die Folgen des Klimawandels Menschen in akute Lebensgefahr, werden in die Flucht getrieben und in ihren Rechten verletzt.
Auch und gerade jetzt, da fast alle Aufmerksamkeit dem Krieg in der Ukraine und der Energiekrise in Europa gelten, bleibt der Klimawandel die größte Herausforderung der Menschheit. Politik und Wirtschaft, die Religionsgemeinschaften und alle Menschen guten Willens müssen sich dieser Herausforderung entschlossen und konsequent stellen. Jetzt.
Klimaschutz ist auch Friedenspolitik und Sicherheitspolitik und Sozialpolitik. Der Klima-Aktionstag am 22. September 2022 ist eine gute Gelegenheit, hieran zu erinnern.“
Zum Klima-Protest am Freitag aufgerufen hat auch das Bündnis „Churches for Future“, das sich solidarisch mit den Anliegen der „Fridays for Future“-Bewegung zeigt. Auf seiner Homepage finden sich Gestaltungsvorschläge für Andachten und Aktionen zum Klimaaktionstag.
Weitere Informationen unter www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/churches-for-future.
Hannover, 22. September 2022
Pressestelle der EKD
Bernd Tiggemann