Die amtierende Ratsvorsitzende stärkte in ihrer Rede das kirchliche Engagement für Geflüchtete. „Die Evangelische Kirche hält am Kirchenasyl fest. Entgegen allen politischen Trends werden wir immer wieder sagen: Es geht um Menschen, nicht um Zahlen.“ Deshalb sei ihr das Schwerpunktthema dieser Synode „Flucht, Migration und Menschenrechte“ so wichtig. Bischöfin Fehrs nahm die Gelegenheit wahr und dankte allen, die sich in den evangelischen Kirchengemeinden für Geflüchtete einsetzen, Ehrenamtliche wie Hauptamtliche. „Danke, dass für Euch Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit nicht verhandelbar sind – entgegen solcher Vorwürfe, man sei nicht ganz bei Trost und an Naivität nicht zu überbieten“, so Bischöfin Fehrs. „Ich bin überzeugt, die Humanität hat die Mehrheit in diesem Land.“
Umgang mit sexualisierter Gewalt
Der Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche bleibt aus Sicht der amtierenden Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, eine große Herausforderung. „Wir versuchen nach Kräften, Menschen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, gerecht zu werden“, sagte die Hamburger Bischöfin.
Im Januar hatte ein unabhängiges Forscherteam die ForuM-Studie zu Ursachen und Ausmaß sexualisierter Gewalt in der EKD und der Diakonie vorgelegt. Dabei stellten die Forschenden Mängel im Umgang mit Missbrauchsfällen und Betroffenen fest. Die Ergebnisse der Studie und Maßnahmen im Kampf gegen Missbrauch sind am 11. November Thema bei der Synodentagung.
Fehrs sagte in ihrem Bericht vor den 128 Delegierten: „Wir versuchen, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen, wollen Menschen schützen. Dabei machen wir auch Fehler.“
Noch bis zum 13. November tagt die Synode der EKD in Würzburg. Auf der Tagesordnung steht am 12. November auch die Wahl für den Ratsvorsitz, den Fehrs regulär für die nächsten drei Jahre übernehmen möchte.