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Ostern feiern – EKD


Der Frühling ist schon immer ein Sinnbild für neues Leben gewesen. Aus der braunen kahlen Erde sprießt neues Grün. Zweige, die wie tot schienen, fangen an zu treiben. Blütenpracht leuchtet. Ohne unser Zutun geschieht das Wunder Jahr um Jahr, vor unseren Augen, mit allen Sinnen zu spüren. Es tröstet, dass wir den Frühling auch in diesen Tagen wieder deutlich spüren können. Und trotzdem ist dieses Mal vieles anders. Auch das Osterfest. 

Ostern bleiben wir alle zu Hause, jeder bei sich. Keine Besuche unter Freunden, keine Besuche in den Familien. Kirchenbänke müssen leer bleiben. Und doch bleibt es uns, Ostern zu feiern. Ostereier zu färben, die Osterkerze zu basteln. Um 12 Uhr am Ostersonntag läuten im ganzen Land die Glocken. Posaunenchöre spielen. Und wir können mitsingen, jeder an seinem Ort. Christ ist erstanden. In diesem gemeinsamen Klang sind wir miteinander verbunden.
 
Vielleicht probieren wir ein neues Ritual aus: suchen uns Steine und bemalen sie. Und dann legen wir sie beim nächsten Spaziergang ab. Hoffnungsbotschaften in diesen Tagen. Eine starke Idee der Nordkirche und der Kirchengemeinde Segeberg (#stärkeralsderTod). 

Vielleicht feiern wir in diesem Jahr mehrmals Ostern. Und das dann immer anders. Einmal Ostern jetzt zum Ostersonntag. Und noch einmal Ostern dann, wenn wir uns alle wiedersehen – …und dann werden wir sein wie die Träumenden und unser Mund wird voll Lachens sein (Psalm 126).

Der alte Ostergruß lautet: der Herr ist auferstanden, und die Antwort ist: er ist wahrhaftig auferstanden. Dieser Gruß gilt in diesem Jahr genauso wie in allen anderen. So wie der Frühling uns in jedem Jahr neues Leben schenkt. 

Claudia Kusch