Erinnerung wach halten – ohne Betroffenheitspädagogik
„Die Militärseelsorge pflegt das Gedenken an den Widerstand von Wilhelm Canaris, Hans Oster und Dietrich Bonhoeffer, die hier von den Nazis ermordet wurden mit Hochachtung vor ihrer christlichen Ethik.“ Im Lebenskundlichen Unterricht der Bundeswehr – er wird ausschließlich von evangelischen oder katholischen Militärgeistlichen erteilt – sei der Widerstand ein stetes Thema mit jungen Rekruten wie Offizieren. Kreisdekan Schötz sagte vor der Besuchergruppe mit Militärgeistlichen aus Cham, Bogen, Weiden und Kümmersbruck: „Es ist die Aufgabe der Führungen in dieser Gedenkstätte die Erinnerung wach zu halten. Hier geht es nicht um Betroffenheitspädagogik.“ Im KZ Flossenbürg zwang die SS zwischen 1938 und 1945 etwa 100.000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen zu Zwangsarbeit für Kriegsrüstung und Wirtschaft.
Kurz vor Kriegsende wurde im KZ Flossenbürg am 9. April 1945 auch Dietrich Bonhoeffer als Mitarbeiter der Militärischen Abwehr erhängt. Schötz, der über viele Jahre Mitarbeiter in der Gedenkstätte war, gedachte im Hof des Arrestbaus dem Theologen mit dessen Text „Wer bin ich?“