Hannover, 27. November. 62 evangelische und katholische Organisationen appellieren anlässlich aktueller Verhandlungen an die Bundesregierung, ein wirksames Klimaschutzprogramm vorzulegen. Darunter sind die Evangelische Kirche in Deutschland und die Erzdiözese Freiburg.
In ihrem gemeinsamen Appell betonen die kirchlichen Akteure die Bedeutung verlässlicher politischer Rahmenbedingungen als wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Schöpfung. Sie fordern ein Festhalten am europäischen Kompromiss zum Verbrennerausstieg sowie eine konsequente Ausweitung des Emissionshandels. Zudem verlangen sie ein starkes Klimaschutzprogramm mit neuen Maßnahmen wie einer schnelleren Abkehr von klimaschädlichem Öl und Gas und deutlich höheren Investitionen für Klimaschutz, insbesondere in den Bereichen Mobilität und Wohnen. In ihrem Appell heißt es: „Wer heute mutig handelt, schützt Gottes Schöpfung, übernimmt Verantwortung für kommende Generationen und ebnet den Weg in ein gerechtes und zukunftsfähiges Land.“
Zugleich erinnert der Appell daran, dass viele Landeskirchen, Diözesen und Kirchengemeinden bereits vorangehen. Sie investieren in erneuerbare Energien, setzen auf nachhaltige Produkte und treiben eine klimaneutrale Wärmeversorgung voran. Damit dieser Weg erfolgreich fortgesetzt werden kann, braucht es verlässliche politische Weiterentwicklungen statt Rückschritte in der Klimapolitik.
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt, Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD):
„Gottes Schöpfung ist verletzlich – und sie ist uns anvertraut. Die Klimakrise zeigt, wie dramatisch wir an die Grenzen des Verantwortbaren geraten sind. Als Christinnen und Christen stehen wir in der Pflicht, das uns geschenkte Leben zu schützen und kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Deshalb fordere ich von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen: ein starkes Klimaschutzprogramm, den konsequenten Ausstieg aus fossilen Energien und eine sozial gerechte Ausweitung des Emissionshandels. Klimaschutz ist mehr als Umweltpolitik, sondern eine zutiefst ethische und theologische Forderung: Wir tragen Sorge für Gottes Schöpfung, für die Menschen, die heute unter dem Klimawandel besonders leiden, und für diejenigen, die nach uns kommen.“
Christoph Neubrand, Generalvikar der Erzdiözese Freiburg:
„Verlässlichkeit ermöglicht Vertrauen. Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Staatengemeinschaft und der Verantwortungstragenden in der Politik beginnt nicht irgendwo, sondern in unserem Land; das gilt auch und besonders für die Klimapolitik, denn die Frage eines leistungsfähigen Klimaschutzes ist Friedens- und Gerechtigkeitsgrundlage und letztlich die Zukunftsfrage schlechthin für unseren gesamten Planeten!“
Den gemeinsamen Appell können Sie hier lesen und herunterladen.
Hinweis: Die Initiative für den gemeinsamen Appell wurde koordiniert durch die Klima-Allianz Deutschland, in der sich mehrere der unterstützenden Organisationen bereits seit Jahren für mehr Klimaschutz engagieren.