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Mit-Entscheiden fördert psychische Gesundheit in der Krise – EKD


Bischöfin Fehrs denkt dabei nicht nur an politische Entscheidungen über Kontaktbeschränkungen oder mögliche Einschränkungen in Jugendeinrichtungen: „In jeder Familie, in jedem Verein, in Einrichtungen und Kirchengemeinden wird in diesen Wochen darüber entschieden, was geht und was nicht geht, ob man sich trifft, wie man feiert und was vielleicht abgesagt werden soll.“ Kinder und Jugendliche seien fast immer mitbetroffen und sollten daher beteiligt werden. „Wenn sie aktiv mitentscheiden können“, so die Bischöfin, „kommen sie besser durch diese lange und schwere Krise.“

So sieht es auch die Kinder- und Jugendpsychiaterin Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Forschungsdirektorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiterin der Forschungssektion „Child Public Health“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die in einer Längsschnittstudie (COPSY) die psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche untersucht hat: „Selbstwirksamkeit ist ein ganz wichtiger Faktor zur Krisenbewältigung. Kinder und Jugendliche, die mitgestalten und mitentscheiden dürfen, haben eine höhere Lebensqualität, werden seltener depressiv und sind insgesamt psychisch gesünder.“

Schon in ihrem Bericht vor der Landessynode der Nordkirche hatte Bischöfin Fehrs jüngst auf die schwierige Lage von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie hingewiesen: „Wie junge Menschen in den Lockdowns unter den Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen gelitten haben, wie sie zum Teil einen unverhältnismäßig hohen Preis zahlen – das hat mich bei den Begegnungen, die ich mit ihnen in den vergangenen Monaten bewusst gesucht habe, zutiefst bewegt.“