Den Begriff einer „gespaltenen Gesellschaft“ lehnte die Ratsvorsitzende ab. „Ich spreche lieber von einer Zersplitterung. Da gibt es sehr viele unterschiedliche Stimmen. Dies ist nicht neu, relativ neu ist aber diese störrische Unwilligkeit, Kompromisse zu schließen.“ Die Menschen müssten unbedingt wieder die Fähigkeit erlernen, Kompromisse zu schließen, sagte Kurschus.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, räumte ein, auch die Kirche habe leider die Erfahrung gemacht, dass es von Anfang an Tendenzen gab, sich zu spalten und eher Unterschiede zu betonen statt zu einen. Aber: „Die christliche Botschaft von Friede und Versöhnung wird eher durchdringen, wenn wir als Christen untereinander versöhnt sind. Wir müssen da dranbleiben, nicht nur um der Einheit der Kirche willen, sondern auch als Dienst an der Welt“, sagte der Limburger Bischof Bätzing. Um die Herausforderungen von Schöpfungsgerechtigkeit und Klimafreundlichkeit anzugehen, sei es unabdingbar, alle kirchlichen Kräfte zu bündeln.
Das Magazin „versöhnend“ erscheint als ökumenische Sonderausgabe der katholischen Wochenzeitung „Konradsblatt“, der badischen Landeskirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland. Anlass ist die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe vom 31. August bis 8. September.