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Ergänzung ja, Ersatz nein – EKD


Nord sagte, viele Befragte hätten rückgemeldet, dass sie in der Corona-Krise auch Chancen sehen. Durch die Einschränkung des üblichen Gemeindelebens wegen des Infektionsschutzes hätten sie die Möglichkeit erhalten, bestehende Angebote zu hinterfragen und zu verändern, erläuterte Nord eine der Querschnittsthesen der Studie. Die Professorin zitierte bei der digitalen Vorstellung der Studie einen Befragten: Die Corona-Pandemie habe Gemeinden „zumindest Zeit geschenkt, Neues auszuprobieren und zu wagen, die wir sonst nicht haben“. Ein Befragter sagte auch, Corona habe der Kreativität in seiner Gemeinde „erstaunlich gutgetan“.

Erste Ergebnisse der Studie sind auch, dass mehr als 70 Prozent der Befragten aus Deutschland in Digitalisierungsprozessen vor allem Chancen und weniger Risiken sähen. Man könne durch die digitalen Angebote auch Menschen erreichen, die – aus diversen Gründen – nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen können. Die Mehrheit der Befragten sehe digitale Gottesdienstformen „als Ergänzung, Notbehelf und nicht als Ersatz“. Persönliche Kontakte sind laut den Studienteilnehmern im kirchlichen Kontext weiterhin unverzichtbar. Die „Bedeutung ihrer Rolle“ sahen die Befragten durch die Corona-Digitalisierung zudem nicht infrage gestellt.

An der Studie beteiligt waren Forscher von Hochschulen und Forschungsinstituten in Würzburg, Frankfurt am Main, Zürich und St. Gallen sowie vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zum internationalen Netzwerk, das an der Studie mitgewirkt hat, gehören Forscher aus Singapur, Schweden, Australien, den USA, Brasilien, Ungarn, Südafrika, Großbritannien und vielen weiteren Ländern. 

Von Daniel Staffen-Quandt (epd)