Mitarbeitende hätten versucht, sich bei den Überlebenden einen Überblick zu verschaffen, sagte Waiz. „Wie können wir sie fragen, was sie brauchen, wenn wir doch sehen, dass sie absolut nichts haben?“ Vor allem für Frauen und Kinder sei die Situation unerträglich. Zusammen mit Misereor, das ebenfalls zum Bündnis Entwicklung Hilft gehört, stelle die DAHW 200.000 Euro bereit. Caritas International hatte bereits am Donnerstag um Spenden gebeten und 500.000 Euro für die Hilfe bereitgestellt.
Unicef zufolge sind mehr als 90 Prozent der Opfer Frauen und Kinder. „Schon vor dem Erdbeben litten Kinder und ihre Familien unter den Auswirkungen von Konflikten und Unsicherheit, Migration, Dürre, Vertreibung und Armut“, sagte Rushnan Murtaza, amtierende Unicef-Leiterin in Afghanistan. Nach den Erdbeben herrsche eine noch nie dagewesene Notlage für die Mädchen und Jungen.
In Afghanistan herrscht eine der schlimmsten humanitären Katastrophen weltweit. Dennoch haben die Vereinten Nationen bereits vor den Beben eine massive Finanzierungslücke für ihre Hilfsprogramme in dem Land beklagt. Das Welternährungsprogramm musste die Versorgung von Millionen Menschen mit Lebensmitteln einstellen. Von den 43 Millionen Einwohnern sind mehr als 29 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen.