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Trauer um Friedrich Schorlemmer – EKD


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte den lange Jahre in Wittenberg tätigen Theologen einen „mutigen und aufrechten Streiter für Freiheit und Demokratie“. „Friedrich Schorlemmer gehörte zu jenen mutigen DDR-Bürgerrechtlern, die mit hohem persönlichen Einsatz das Unrecht des SED-Regimes kritisierten und im Herbst 1989 den Aufbruch für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte wagten“, sagte der Bundespräsident.

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, würdigte Schorlemmer als „streitbaren Mahner für Frieden und Gerechtigkeit“. Er sei nicht nur prominentes Mitglied der Opposition in der DDR gewesen, sondern zeit seines Lebens ein Mensch, der seine Verantwortung als Christ immer auch mit politischem Denken und Handeln wahrgenommen habe, erklärte die Hamburger Bischöfin.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag betonte Schorlemmers Rolle innerhalb der Kirchentagsbewegung. „Er war ein herausragender Denker, Mahner und Mutmacher für alle, die etwas bewegen wollten – respektiert auch von vielen, die anderer Meinung waren“, erklärte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte Schorlemmer als wichtige Stimme des Ostens und Symbolfigur der kirchlichen Friedensbewegung in der DDR. Er habe wortmächtig den Freiraum der Kirche genutzt. Nach der Wiedervereinigung sei er ein kritischer Begleiter der deutschen Einheit gewesen. Der Oberbürgermeister von Wittenberg, Torsten Zugehör (parteilos), erklärte, Schorlemmer habe das bürgerschaftliche Selbstbewusstsein einer Generation geprägt.

Die Stiftung Friedliche Revolution in Leipzig erklärte, Schorlemmer habe Menschen in Ost und West gleichermaßen bewegt. „Sein Wort hatte Gewicht und wurde gehört – ob in seinen Predigten in der Wittenberger Schlosskirche oder in seinen unzähligen Reden, Vorträgen, Aufsätzen und zahlreichen Büchern“, sagte der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Rainer Vor.