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Zahl evangelischer Kirchenmitglieder sinkt erneut deutlich – EKD


Die Zahl der Kirchenaustritte überstieg die Zahl aus dem Jahr 2021 noch einmal um rund 40.000, damit lag die Austrittsquote bei 1,9 Prozent – ebenfalls ein Rekordwert. Zwar erreichte die Zahl der Taufen mit 165.000 wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie, doch Taufen und Aufnahmen (19.000) konnten den Trend zum Austritt nicht aufhalten. Die Angaben beruhen auf aktuellen Berechnungen auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2022 aus den 20 Gliedkirchen der EKD.

Die jüngste Entwicklung der Mitgliedschaftszahlen sei „bedrückend“ nicht zuletzt für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagierten, sagte die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus. Der hohe Anstieg bei den Austritten bereite ihr Sorgen. Laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD aus dem vergangenen Jahr spielt die „Kosten-Nutzen-Abwägung“ eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung, aus der Kirche auszutreten. Einige Landeskirchen konnten im vergangenen Jahr auch einen Zusammenhang mit den gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten beobachten.

Im vergangenen Jahr waren evangelische und katholische Kirchenmitglieder erstmals in der Minderheit, ihr Anteil an der Bevölkerung sank unter die 50-Prozent-Marke. Mitgliederzahlen für die 27 katholischen Bistümer liegen noch nicht vor. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht ihre Statistik im Sommer.